|
Ja, das Motorrad fahren...... Eine Leidenschaft die mich schon seit Kindestagen fasziniert. Als all die anderen Kids noch in ihren Donald Duck Büchern lasen, studierte ich schon die Zeitschrift “Das Motorrad”. Alle 14 Tage kam eine neue Ausgabe ins Haus. Ich verschlang sie alle und hütete jede Ausgabe wie einen Schatz. Dies seit 1974. Das waren einige. Ich habe sie alle gesehen, die “neuen” Motorräder der damaligen Zeit. Gold Wing mit ihren Wackelfahrwerken, die Z 900, Z 1, Bold or 900, Suzuki Gs 1000 und wie sie alle da waren. Ich kannte mich aus. Selbst fuhr ich eine Kreidler Flory. Aber so wie sie heutzutage jeder Custumizer umbauen würde. Lenker anders, Felgen und Motor Poliert, Gabel und Schwing verchromt. Scheinwerfer ein anderer. alles was man so machen konnte. Schnell war sie allerdings nicht. So bei 40 km/h war Schluß.
Doch es kamen auch noch andere Zeiten. Zwar machte ich gleich mit dem Auto auch einen Motorradführerschein, doch waren meine Eltern strikt dagegen das ich mir den Traum vom Motorrad erfüllte. Nein, sagte mein Vater, als wäre es gestern gewesen, solange du hier wohnst kaufst du dir kein Motorrad. Was soll man da machen ? 1983 machte ich meinen Führerschein. 1990 war es dann soweit. Ich mietete mir eine Garage ca. 600 m von meinem Elternhaus. Erst stellte ich dort nur eines meiner Autos unter. Meistens alte Alfa Romeos die ich nach dem restaurieren dort unterstellte. Doch mein Plan war eigentlich ein anderer....
Nachdem ich mir Anfang 1990 einen Helm bei Hein Gericke kaufte wurde meine Mutter schon stutzig was ich mit einem neuen Helm ohne Motorrad so wollte. Dann folgte noch Motorradjacke und Handschuhe. Im April holte ich dann mein erstes Brandneues Motorrad beim Suzukihändler ab. Eine ganz neue Suzuki DR 800 Big. Eine Reiseenduro mit einem Einzylinder und 800 ccm. 50 PS hatte meine Rot Weiße Maschine. Ein Traum wurde war. Allerdings ein Alptraum für meine Eltern. Wie sagte mein Vater noch: solange du deine Füße hier unter diesen Tisch stellst kaufst du dir kein Motorrad. Ein böser Junge war ich. Doch nach einiger Zeit hatten sie sich daran gewöhnt. Ich fuhr vorsichtig. Ich wußte immer wieso. Ein Jahr fuhr ich die Maschine. Für mich wer es zu dieser Zeit und ist es auch heute noch eines der besten Motorräder die ich je hatte. Es war ein phantastischer Sommer gewesen in diesem Jahr als ich die Suzuki hatte. Jeden Tag war ich unterwegs. Ich hatte viel nachzuholen. So gelang es mir auf meinen Heimstrecken im Münsterland und auch ab und zu im Sauerland, in nur 9 Monaten 18.00 km zu fahren. Es kam das Jahr 1991. Im Frühjahr verkaufte ich die DR Big. Es sollte was neues sein. Mein Favorit war eine Suzuki GSXR 1100. Schnell war eine gefunden. Auch heute noch finde ich das sie die schönste Maschine war die ich je hatte. Die Lackierung in Schwarz Rot mit gold Lackierten Rädern. Auspuffanlage komplett in poliertem Edelstahl. Eine Augenweide mit top Fahrwerk und 138 PS. Ja sie war schnell. sehr schnell zu dieser Zeit. Knapp 300 km/h auf der Uhr machte da einem schon manchmal bange. Habe ich aber nur ein paar mal ausprobiert. Wie gesagt war ich immer mehr einer von den vorsichtigen Fahrer. Da meine Kollegen mittlerweile auch solche Sportmotorräder fuhren war es manchmal so als wollten alle sein wie Freddie Spencer zu dieser Zeit. Die ewige Verlockung die vielen PS auch mal wieder auszutesten waren verlockend. Ich entschied mich für den vernünftigen Weg und verkaufte meine geliebte GSXR bevor was passiert was ich nicht möchte. Inspiriert von den damals im Fernsehn laufenden Indoor Cross Veranstaltungen, mußte es diesmal eine kompromisslose Hard Enduro sein. Wie könnte es anders sein, es kam eine KTM 600 LC 4 ins Haus. Nicht vergessen zu sagen, das ich während meiner GSXR Phase von zu Hause ausgezogen bin. Die KTM war ein Hammer Motorrad. Nicht kaputt zu kriegen. Was hatten wir, (Kollege Jörg nannte auch eine sein eigen), für ein Spass im Gelände. Der naheliegende Truppenübungsplatz der Engländer, Borken Berge in Haltern, war ein Eldorado. Da gab es einfach alles was Spass macht mit so einem Motorrad. Doch für längere Touren war sie nicht gedacht. Alles was weiter war als 50 km war unangenehm. Es folgte da auch noch eines der traurigsten Kapitel meines Motorradfahrer da seins. Zu viert machten wir eine Tour ins benachbarte Sauerland. Mein derzeit bester Freund Bernd mit einer Sportmaschine, zwei weitere Freunde mit Reisenduros und ich mit meiner KTM. Er fuhr immer wieder mal schneller als erlaubt. Auch an diesem Tag. Ich wußte ich könnte sowieso nicht mithalten als er gas gab. Dies war auch gut so und ich wußte warum ich meine PS starke Suzuki verkauft hatte. Ich will nun nicht weiter darauf eingehen. Wir fuhren an diesem besagtem 3. Oktober 1991 zu viert hin, kamen aber nur zu dritt wieder zurück. Dies war ein schwerer schlag für uns alle. Wir hatten an diesem Tag unseren besten Freund verloren. Bernd Hans. Das Leben ging weiter. Nie hatte ich auch nur einen Gedanken daran verschwendet das Motorrad fahren einzustellen. Dieses Stück Freiheit gibt man nicht so leicht auf. Da die KTM auf dauer zu unbequem war und ich auch mal eine längere Tour fahren wollte, kaufte ich mir eine Kawasaki GPZ 900 R. Ein tolles Motorrad aber furchtbar langweilig. Sie wich einer Yamaha XTZ 750 Super Tenere. Inspiriert von der Paris Dakar Rally die man immer im Fernsehn sah, kaufte ich mir eine. Es war das wohl beste Motorrad was ich je hatte. Sie war das Zwischending aus Straßenmaschine und Enduro. Perfekt zum Reisen. Die 69 PS waren völlig ausreichend. Es tut mir heute noch leid das ich sie verkauft habe. 120.000 km habe ich mit ihr gefahren. Das einzigste was mal unplanmäßig kaputt ging war ein Lichtmaschinen- regler in Belgien. Was ich mit ihr für phantastische Reisen gemacht hatte könnt ihr auf der Reiseseite lesen. Im Jahr 2003 ging mein Herz an eine Moto Guzzi V11 LeMans. Zufällig sahen meine Frau und ich sie bei einem Spaziergang bei einem Guzzi Händler in Dortmund im Schaufenster stehen. Oh sie was so schön. Montags fuhr ich gleich hin und kaufte sie mir. Tja, wenn man seit seinem 14. Lebensjahr sich immer ein paar Taler verdienen geht, sparsam und fleißig ist und ein Ziel vor Augen hat ist so was möglich. Ja das war dann mal ganz was anderes. V2 Motor hat was. Ich fuhr sie 9 Jahre lang. Und wie alle anderen Maschinen vorher, sah sie an dem Tag als sie zig Tausend km gelaufen hatte, immer noch aus wie am ersten Tag. Vielleicht sogar noch besser. So entschied ich mich im Mai 2012 für den Neukauf einer Suzuki GSXF 1250 Bandit. Ja irgendwie komm ich von Suzuki nicht weg. Doch Trauer ich der Guzzi schon noch hinterher. Sie war einzigartig und wirklich ein Hingucker. Die neue Suzi fährt wirklich prima. Drehmoment, Leistung und Sitzposition alles stimmt. Doch weiß ich jetzt schon das wir nicht sehr lange Freunde bleiben werden.
Langweiliges Motorrad hatte ich doch schon mal...
Schick mir eine E-Mail an:
ewald.kloeting@online.de
|
|